Installationen

Installations

Fahnenskulptur 1979 , Projekt: Wupper, von der Heydt Museum, vor dem Wuppertaler Engels-Haus

Anläßlich des Jahrestages der Vereinigung der Städte Wuppertal und Barmen führte Halina Jaworski 1979 im Auftrag der Stadtbehörden eine Komposition aus, die laut Voraussetzung schon von Weitem und vor allem von der 100 Jahre zuvor erbauten Schwebebahn sichtbar sein sollte.

Vor dem Engels-Haus wurde von der Künstlerin Halina Jaworski eine Reihe von 10 Meter hohen Masten aufgestellt. An jedem Mast war eine 4 Meter breite Fahne in weißsilberner Farbe befestigt, in der eine Öffnung mit einem Durchmesser von 1 Meter ausgeschnitten war. Dieser weiße Wald knatternder Fahnen, der sich von dem Grün der Bäume, Sträucher und Hügel abhob und vom Wind bewegt wurde, strahlte eine Aura von Würde, Poesie, Einfachheit und Reinheit aus.

By My Spirit. Space Book, 1982 / 1993 , 216 x 480 x 240 cm
Pappe, Papierband, Farben
Book Art, Installation, Museum Düren, 1993

Einen Buchraum, der architektonische Dimensionen annimmt und somit auch körperlich "betretbar" wird, realisiert Halina Jaworski mit der Installation By my Spirit. Das Buch besteht aus dem Einband, der entlang der Wandfläche fixiert ist, sowie aus zwei Einzelseiten, die zueinander im Winkel von 45° stehen. Aufgemalte geometrische Formen in rot und blau, die durch einen gestreiften "Farbteppich" verbunden sind, strukturieren die Rückwand. Bei den Seiten wird das geometrische Formenvokabular durch ausgeschnittene Flächen reflektiert. Wie "Fenster" geben diese den Blick auf die verschiedenen Ansichten des Buches frei. Dabei ändert sich der Gesamteindruck je nach Standpunkt des Betrachters. Zwischen den Seiten laden drei "Lese-Räume", die mit Tischen und Stühlen ausgestattet sind, den Besucher zum Verweilen ein. Der Zuschauer wird damit für den außerhalb der Rauminstallation stehenden Beobachter zum lebenden Inventar des Buches. Buch und Betrachter "verschlingen" sich hier gleichermaßen. 

- Myriam Wierschowski, Book Art in Europe 1, Buchobjekte aus Papier 28/11/93 - 27/02/94

Freie Wahl, 1997, Installation, Acryl auf Leinwand, Zinkeimer mit Knochen und Ostraka

Die Dreiecke können zu einer Pyramide, einem Zelt, einem Kreuz oder einzelnen nebeneinander stehenden Segeln eingerichtet werden. Es steht zur »freien Wahl« wie man die gleichnamige Installation gedanklich arrangiert und mit Bedeutung auflädt. Das rote pyramidale Zelt symbolisiert einen schutzbietenden Innenraum, die zum Kreuz angeordneten Dreiecke verweisen auf diverse religiöse und pathetische Kreuze und Orden, die gereihten und gestaffelten roten Dreiecke suggerieren Segel, in diesem Falle steht die Defensive oder Offensive zur »freien Wahl«, die Segel (pars pro toto) sind dann auf dem Weg, auf der Flucht oder auf dem Weg zu einer Eroberung.

Zu der Installation gehört ein Zinkeimer, in welchem sich Tierknochen und Ostraka befinden. Als Ostrakon, altgriechisch ὄστρακον »Tonscherbe« werden meistens beschriftete Scherben von Tongefäßen, bezeichnet. Geschrieben wurde mit Tinte oder die Texte, insbesondere Namen, wurden eingeritzt. Im antiken Griechenland/Athen, wurden sie auch als Stimmzettel in dem Verfahren des »Scherbengerichts« verwendet. Vgl. Quelle: Wikipedia Artikel »Ostrakon«.